Hallo und herzlich Willkommen zur fünften Folge meines Podcasts. Willkommen zum r(H)einreden®!
Mein Blick auf den Redaktionsplan zur fünften Folge zeigt mir – heute geht´s um das Thema Kundenakquise. In der letzten Folge sprach ich mit Dir allerdings über die notwendige Flexibilität, die von uns als Berater, Coach, Trainer und Therapeut abverlangt wird. Heute ändere ich also meinen Plan und bringe Dir ein Thema näher, das mich seit dem Eingang einer der letzten Mails gerade sehr beschäftigt:
Deine EGOtage!
Mit ihrer Mail schenkte mir eine liebe Kollegin, deren Empathie ich schon immer geschätzt habe, ein herzliches Feedback. Auch wenn wir uns lange nicht mehr gesehen haben, beim Lesen ihrer Mail zum r(H)einreden® erinnerte mich an unsere harmonische Zusammenarbeit bei IF Weinheim!
Maria, meine letzte Folge zur Timeline hat Dich berührt, beeindruckt und für ein paar Minuten in Gedanken auf die Insel Grafenwerth geholt. Die Kraft beim r(H)einreden®, die Grafenwerth allein als Insel in sich brigt, konntest Du Dir – so wie Du geschrieben hast – in einer Pause zwischen zwei Beratungen zu Nutze machen. Es freut mich sehr, dass Du Dich in dieser Zeit inspirieren und gleichsam entspannen konntest. Aus diesem Grund mache ich diesen Podacast. Herzlichen Dank für Dein kostbares Feedback!
In der psychosozialen Beratung geht es steht´s um die Klienten. Wie steht es denn um Dich? Ich für meinen Teil entscheide stets selber, ob und wann ich freiberuflich tätig bin. Den Luxus eine Beratung ablehnen zu können, den haben hauptberufliche Kollegen nicht so ohne Weiteres. Ich genieße den Luxus! Und auch meine Klienten profitieren davon, da ich meine Beratungen allparteilich gestalte. Ich habe es nicht nötig meinen Klienten nach dem Mund zu reden und das spüren sie auch. Sobald Du Deine Beratungstätigkeit selbst und ständig ausübst hängt Deine Existenz dran, nicht wahr? An dieser Stelle kurz mal angemerkt: Wenn Du eine eigene Praxis hast, hast du auch schon Klienten abgelehnt?
Wann hast Du letztmals Deine Gedanken geordnet, bzw. ins Reine geredet? Wann hast Du Dich letztmals mit Deinen persönlichen Werten befasst? Regelmäßige Supervisionen sind nicht immer so einfach zeitlich einzurichten und die Kosten dafür spielen ja nun auch eine Rolle. Es erschreckt mich übrigens immer wieder von Laien zu hören, dass ein Berater doch wohl alle Techniken der Psychohygiene optimal für sich selber beherrschen muss. Wie siehst Du das? Also, aus Deiner eigenen Erfahrung heraus, sorgst Du in ausreichendem Maße auch für Deine Ressourcen?
Einer meiner Trainer aus meinem Team im Hauptberuf sagt immer: „Schuster haben die schlechtesten Schuhe!“ und er meint damit nichts geringeres als den mangelhaften bis fehlenden Selbstschutz einiger Fachleute. Hältst und schützt Du Deine Grenzen oder überschreitest Du sie regelmäßig zum Wohle anderer?
Das Thema ist in jedem Beruf wichtig, insbesondere aber in den sogenannten „helfenden Berufen“. Ich spreche hier vom Helfersyndrom, mit dem einige Fachleute sogar kokettieren. Ganz schön gefährlich! In meiner Ausbildung zum Systemiker habe ich recht früh gelernt, dass die Eingangsfrage: „Wie kann ich Ihnen helfen?“ ganz schnell nach hinten los gehen kann. Als Systemiker ist es nämlich nicht meine Aufgabe zu helfen! Vielmehr betrachte ich es als meine Aufgabe meinen Klienten Möglichkeiten auffächernd zu eröffnen, auf die sie dann selber zugreifen – nachdem sie sich für ein Ziel entschieden haben. Helfen, im Sinne von Aufgaben und Arbeiten übernehmen, das darf für Dich als Berater nie das Ziel sein.
Zurück zu meinen EGOzeiten. Sicherlich hast Du mindestens einem Deiner Klienten dieses Angebot unterbeitet, im Sinne von: „Lieber Klient, blocken Sie sich für die nächsten 12 Monate einzelne Tage oder für die nächste Woche einzelne Stunden, an denen Sie sich um sich selber kümmern.“ Ja warum solltest Du dieses Angebot nicht selber wahrnehmen?
Lass uns mal ins Handeln kommen. Drück hier doch einmal kurz die Pausentaste und hole Dir Deinen Kalender. Egal, ob Du einen Wandkalender in der Küche hast, einen Filofax auf Papierbasis oder den Googlekalender in Deinem Smartphone nutzt. Sicherlich wirst Du auf ein passendes Kalendarium zugreifen können. Drücke also jetzt einmal die Pausentaste und hole Dir Dein Selbstmanagementinstrument genau jetzt. Also, bis gleich.
So, danke dass Du mitmachen und jetzt Deine Zeit einmal für Dich nutzen möchtest! Jetzt prüfe einmal genau zu welchen Zeiten Du Dich um Dich kümmern kannst? Lass mich jetzt mal so richtig auf den Putz klopfen und ganze Tage blockieren. Stelle Dir vor diese Termine sind für wichtige Klienten, von mir aus auch für hervorragend zahlende Klienten, wenn Dir das leichter fallen sollte. Oder vielleicht ganz extrem, der Termin ist so wichtig wie ein Arztbesuch. Lieber jetzt einen solchen Termin freiwillig einplanen, als im Nachhinein von Deinem Körper dazu gezwungen zu werden.
Ich für meinen Teil habe mir pro Monat einen mindestens einen halben Tag geblockt. Das ein oder andere Mal habe ich den Termin dann auf den ganzen Tag ausgedehnt. In diesen Stunden geht es dann tatsächlich nur um Dich, um Dein EGO! Wobei ich mein EGO wie folgt definiert habe:
Einfach Gedanken Ordnen
Dabei gehe ich auch auf den für mein Empfinden sehr guten Rat einiger Selbstmanagementexperten ein und begebe mich auch an einen besonderen Ort, raus aus dem Hamsterrad. Ich war schon in Restaurants, in Bibliotheken, auf dem Drachenfels, immer mal wieder alleine in der Sauna oder natürlich auch einfach nur allein zum Spaziergang auf meiner Insel bei Bad Honnef (ohne Klient). Zu diesen Zeiten, an diesen Orten, frage ich ganz einfach mein Werterad ab – stets auf der Suche nach dem starken WOZU?
Zugegebener Maßen gab es auch in meinem Leben Zeiten, da kamen mir meine EGOzeiten recht egoistisch vor. Eigentlich hätte ich ja in der Zeit schon dies und das für meine Familie, für die Arbeit oder, oder, oder, erledigen können. Mir wurde dann aber anschließend stets klar, wie gut mir meine EGOtage tun. Mit vollem Akku kann ich dann auch wieder vollwertig meinen Verpflichtungen nachkommen.
Also, probiere es aus und blocke Dir jetzt halbe Tage, Stunden oder vielleicht auch ganze Tage? EGOtage, zu denen Du einfach mal aussteigst. Vorzugsweise vielleicht in Deiner eigenen Outdoorpraxis, in Deinem Walk & Talk Setting, als Dein eigener – als Dein bester Klient. Ich finde, die besten Methoden und Einstellungen wirken optimal, wenn Du sie selber ausprobiert hast. Also, viel Freude und eine gute Erholung!
Fühle Dich eingeladen mir zu schreiben – per Mail über meine Homepage frank-sandkuehler.eu oder gerne auch via Twitter @rHeinreden.
Lass es Dir gut gehen und vergiss nicht, mit mir kannst Du r(H)einreden.