r(H)einreden – Die Wunderfrage – #10

Hallo und Herzlich Willkommen zur zehnten Episode, beim r(H)einreden®!

Glaubst Du an Wunder?

Also Wunder – keine Märchen wie die der Gebrüder Grimm. Ich möchte heute von Wundern sprechen, wie sie in der Medizin bereits bekannt sind und genutzt werden.

Du kennst ja sicher den Placebo-Effekt, richtig? Wenn Du davon liest, dann spricht man von heilender Wirkung, die durch die Gabe von Medikamenten erfolgt – also durch Medikamente, die keinen Wirkstoff enthalten. Das wissen die Patienten aber nicht – sie glauben daran wirksame Medis zu erhalten. Sie glauben also an das Ergebnis – an die heilsame Wirkung. Oder auch beim gegenteiligen Effekt: dem Nocebo-Effekt!

Der Effekt kann negative Auswirkungen auf den Körper der Patienten mit sich bringen, obwohl es sich auch hier um  wirkstofffreie Präparate handelt. Die Patienten glauben an die schädliche Nebenwirkung und sie passiert! In beiden Fällen wirkt der Glaube an das Endergebnis. Das hat ja schon etwas von einem Wunder wie ich finde.

Ja und mir geht es heute um eine systemische Methode, mir geht es um die Wunderfrage!

Diese Methode hilft Deinen Klienten, so wie ein Placebo den Patienten. Vor allem bei Klienten, die sich keine Alternative zu Ihrem Problem mehr vorstellen können. Kategorisch ist für sie kein Ausweg mehr möglich und eigentlich wissen sie auch gar nicht weshalb Sie jetzt bei Dir zur Beratung im Gehen erschienen sind. Es hat ja alles keinen Sinn und alle bisherigen Versuche und Berater sind gescheitert. Da hilft echt nur noch das Wunder, oder?

Ich find es ja ganz klasse, dass für so ein Wunder keiner zur Verantwortung gezogen werden kann. Das passiert Deinem Klienten einfach so – total unverbindlich! Du musst keine Verantwortung für das Wunder übernehmen! Ähnlich wie bei einem Placebo musst Du also auch nicht den Wirkstoff liefern. Überzeuge einfach Deinen Klienten davon, dass diese Methode wirkt. Beispiele, die Du evtl. in der Anamnese entdecken kannst, solltest Du bei Deinem Klienten in Erinnerung rufen.

Mal ehrlich, die Wunder sind dann bei näherer Betrachtung gar nicht mehr so übernatürlich. Meist muss Dein Klient nur mehr des Gleichen tun und aushalten. Schon stellt sich ein wunderbares Ergebnis ein.

Können Blumen ohne Weiteres zwischen Steinen im Sand wachsen? Ja, wie Du auf meinem Episodenbild auf der Homepage sehen kannst, es ist möglich! Die Blümchen sind mir im Death Valley (USA) begegnet. Ein kleines Wunder der Natur.

Ein weiteres schönes Beispiel für Wunder sind Erfindungen!

Erfindungen passieren immer zweimal – zuerst im Kopf und dann früher oder später auch in der Realität. Das kann natürlich auch mehrere Versuche andauern. Thomas Edison hat es bewiesen – allerdings sind Geduld und Beharrlichkeit dazu notwendig.

Also, ob bei der Erfüllung von Wundern und Träumen oder bei der Lösung von Problemen, die Wunderfrage hilft – da bin ich überzeugt von!

Beim r(H)einreden habe ich erst einmal die Wunderfrage an einen Klienten gerichtet. Du kannst die Wunderfrage in etwa so einleiten:

„Wir gehen hier entspannt am Ufer entlang, nehmen wir mal an, Sie werden nach acht Stunden erholsamen Schlafes gut ausgeruht und voller Tatendrang wach.

Während Sie schliefen geschah es, das schier Unmögliche – ein echtes wahrhaftiges Wunder! Da Sie geschlafen haben, wissen Sie noch nicht, dass dieses Wunder geschehen ist.

Ihre Herausforderung hat sich erledigt – das Problem wurde gelöst! Was wird Ihrer Meinung nach an diesem Morgen früh das erste kleine Anzeichen dafür sein, dass sich alles zum Guten geändert hat?“

Ja, vielleicht wird Dein Klient die Frage nicht akzeptieren? Egal, sie wirkt so oder so nach. Denke immer dran, Du kannst keines Deiner ausgesprochenen Worte zurücknehmen. .

Wenn er es akzeptiert, dann verdeutliche es noch konkreter:

  • Was ist jetzt genau anders?
  • Wie verhalten Sie sich jetzt?
  • Was denken Sie jetzt?
  • Wie fühlt es sich jetzt an?
  • Wie reagiert Ihr Umfeld jetzt?
  • Wem fällt die Änderung zuerst auf?

„Gibt es einen Menschen, der zuerst die Neuerungen bemerken wird?

Welcher Mensch wird überrascht reagieren?“

Die andere Seite des Wunders ist aber auch anzusprechen:

„Wer wäre neidisch oder sogar verärgert?

Gibt es Menschen die daran Interesse haben alles wieder beim Alten zu behalten?

Lass Deinen Klienten nun einmal sein Gefühl für die Situation erfahren – im Hier und Jetzt ohne das Problem! Lass es ihn von allen Seiten betrachten.

Dein Klient soll, wenn er sich darauf einlassen sollte, den Moment voll genießen und auf alle Eindrücken achten. Was fühlt, riecht, schmeckt er vielleicht? Kommt ihm etwas bekannt vor? Hatte er diese Eindrücke bereits schon einmal? Wenn ja, wie und wo kann er das reproduzieren?

Gibt es etwas, was er sofort ändern könnte, um sich diesen Wunderzeitpunkt anzunähern?

Was kann er sofort als nächsten Schritt tun?

Nun wird es spannend für Dich, denn all die jetzt genannten Ideen sind Zukunftsfantasien. Zielfotos mit Happy End! So wie die Erfindung im Kopf glückte, so schafft es Dein Klient aus der Problemtrance rauszukommen. Von dieser Trance hatte ich in der letzten Episode beim TETRALEMMA bereits berichtet.

Animiere Deinen Klienten dazu  Lösungswege gedanklich auszuprobieren. Eine Erleichterung für ihn ins tatsächliche Handeln zu komme.

Dein Klient könnte heute, nach der Beratung den Rest des Tages so tun, als ob er den Zustand  „nach dem Wunder“ schon erreicht hat. Seine Eindrücke sollte er am Ende des Tages überdenken und eine Nacht drüber schlafen. Am nächsten Tag wäre es wichtig festzuhalten, wie er das nun erfühlte Ziel erreichen kann. Wer hilft, welche Umstände helfen, welche Dinge helfen?

Wenn die Schritte jetzt klar vor Augen zu sehen sind, Dein Klient aber nicht in Bewegung kommt, dann kann es andere Ursachen haben – Selbstschutz. Interessant kann auch die Antwort auf Deine Frage sein:

„Was werden Sie am meisten in Ihrem Leben vermissen, so ganz ohne Ihr Problem? Gibt es etwas Positives, das Sie letztlich heute davon abhält diesen Schritt zu gehen?“ Die Antwort darauf kann unter Umständen auch den „Knoten platzen lassen“.

Soweit so gut zur Wunderfrage.

Wenn Du Fragen oder Anregungen hast, dann schreib mich auf Twitter an: @rHeinreden.

In einer der nächsten Folgen möchte ich gerne auf das Gepäck beim rHeinreden eingehen. Was solltest Du während der Beratung bei Dir tragen und wozu wäre es einsetzbar?

Lass es Dir bis dahin gut gehen und vergiss nicht:

Mit mir kannst du r(H)einreden!

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